Warum zurück ins Büro?

von Anja Mertelsmann

Warum zurück ins Büro?

Die Corona-Pandemie hat das ortsflexible Arbeiten deutlich vorangetrieben. Durch diese Entwicklung wird sich die Rolle des Büros zunehmend verändern. Es wird zum Ort für Begegnung, Zusammenarbeit, Austausch, Lernen und Innovation. Damit verbunden wird der Bedarf an Gemeinschaftsflächen steigen und für Einzelarbeitsplätze sinken. Damit das Büro für Beschäftigte als Arbeitsort weiterhin attraktiv bleibt, sollten Unternehmen für die verschiedenen Anlässe und Arten von Arbeit im Büro die richtige Arbeitsumgebung zur Verfügung stellen.

Aber wie geht es grundsätzlich nach dem Auslaufen mit der im Infektionsschutzgesetz festgelegten Regelung zur Homeoffice-Pflicht weiter? Unternehmen und Beschäftigte haben in den letzten Monaten viel ausprobiert und vielfältige Erfahrungen rund um das Thema Homeoffice gesammelt. Die Reaktion auf unterschiedliche Auslastungen, der Umgang mit stark schwankenden Krankenständen, selbstbestimmtes Arbeiten, Führung auf Distanz, digitale Schichtübergaben, die in den letzten Jahren oft nur mit Mühe auf die betriebliche Agenda gebracht wurden, entwickelten sich in den Betrieben zu Dauerthemen.

Diese vielfältigen Erfahrungen gilt es nun auch ohne die gesetzliche Vorgabe in die betriebliche Praxis zu überführen, um die Potenziale, die diese Arbeitsform bietet, zu nutzen. Dabei sind u. a. folgende Aspekte wesentlich:

  • Eine Arbeit jenseits des klassischen Arbeitsortes, die von Betrieben und Beschäftigten gleichermaßen befürwortet wird, muss anhand der betrieblichen und individuellen Gegebenheiten geregelt werden, um die Vorteile entfalten zu können.
  • Verschiedene Berufsgruppen und die damit verbundenen Tätigkeiten haben unterschiedliche Möglichkeiten orts- und zeitflexible Arbeit in Anspruch zu nehmen. Breite kollektive Regelungen wie z. B. Quoten (30 % Anteil Homeoffice) sind hier nicht zielführend.
  • Betriebe und Beschäftigte haben unterschiedliche Umsetzungsstände im Rahmen der Pandemie erreicht. Während einige Betriebe sich zu regelrechten „Experten“ hinsichtlich des Homeoffice entwickelten, existieren immer noch viele Betriebe, für die das Homeoffice nach wie vor eine eher exotische Alternative darstellt.
  • Homeoffice ist nicht unbedingt nur der einzige Ort, an dem mobile Arbeit stattfinden kann. Unter Pandemiegesichtspunkten hatte dies zwar seine Berechtigung, hinsichtlich einer zukunftsgerichteten mobilen Arbeit jedoch nicht.
  • New Work: Unter diesem Sammelbegriff hat und wird viel Entwicklung stattfinden. In Bezug auf Homeoffice muss es Ziel sein, die sich bietenden Potenziale zu nutzen und im Hinblick auf die anstehenden Herausforderungen der Digitalisierung und Transformation der Arbeitswelt weiter auszubauen.
  • Homeoffice ist nicht für jeden Arbeitsplatz und jeden Beschäftigten geeignet. Aus diesem Grund sollte auf der betrieblichen Ebene unbedingt die doppelte Freiwilligkeit gelten, ein einseitiger Rechtsanspruch auf Homeoffice für alle Beschäftigten wie auch eine generelle Absage an mobile Arbeit, ist nicht zu empfehlen.

Zudem sollte analysiert werden, welche betrieblichen und außerbetrieblichen Infrastrukturen für die Nutzung der Potenziale von Homeoffice erforderlich sind. Eine Checkliste des ifaa dazu hilft Betrieben dabei individuelle Lösungen zu finden.

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